Projektbericht 07/08


Virtuelles Fernsehmuseum Wintersemester 2007/2008

Projektbericht

 

Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Dieter Kübler, Uwe Debacher,

Volker Reißmann

 

1.Motivation

 

Der Verein Film- und Fernsehmuseum Hamburg e.V. und das Department Information der Hochschule für Angewandte Wissenschaften haben sich entschlossen ein virtuelles Fernsehmuseum entstehen zu lassen. Vorbild für dieses Vorhaben war das bereits bestehende virtuelle Film- und Fernsehmuseum Hamburg (www.filmmuseum-hamburg.de). Das Fernsehmuseum, welches sich von seinem Vorgänger dadurch unterscheidet, dass es ausschließlich die Fernsehgeschichte zwischen 1958 – 1962 behandelt,

ist im Rahmen eines Projektsemesters entstanden.

 

2.Teilnehmer

 

Die Teilnehmer des Projektes haben sich zusammengesetzt aus Studierenden der HAW in den Bereichen Medien und Information und Bibliotheks- und Informationsmanagement. Verantwortliche des Projektes sind: Prof. Dr. Hans-Dieter Kübler, Uwe Debacher und Volker Reißmann.

 

3.Vorgehen innerhalb des Projektes

 

Innerhalb wöchentlich stattfindenden Plena wurde gemeinsam zwischen den Projektteilnehmern das Vorgehen innerhalb des Projektes diskutiert und meistens per Abstimmung beschlossen. Desweiteren gab es mehrere Tutorien unter der Leitung von Herrn Uwe Debacher. Diese wurden zum Erlernen des Umganges mit dem Redaktionstool typo3 angeboten, welches die grundliegende Software zur Entstehung der Internetseite war.

Herr Volker Reißmann hat nicht nur in seiner Funktion als Mitarbeiter des Staatsarchivs Hamburg, sondern auch als Stellvertreter des Vereins Film- und Fernsehmuseum Hamburg e.V. den Plena beigesessen.

Die Projektteilnehmer hat er maßgeblich durch die von ihm aufbereiteten Dokumente und seinem Hintergrundwissen unterstützt.

 

Die Anfänge und Einblicke in die Materie

 

Die Teilnehmer des Projektes Virtuelles Fernsehmuseum trafen sich erstmalig am 10. Oktober 2007 zu einer Plenumssitzung.

Nachdem die Projektleiter Hans-Dieter Kübler, Volker Reißmann und Uwe Debacher sich und ihre Zuständigkeitsbereiche innerhalb des Projektes kurz vorgestellt hatten, gab Herr Kübler einen Einblick in die Intention und die Zielsetzung des Projektes.

Desweiteren berichtete Herr Kübler den Teilnehmern von den Anfängen des Fernsehens in Deutschland; zu diesem Zweck wurden den Studierenden auch zwei TV-Dokumentationen, welche die Anfangszeit des deutschen Fernsehens behandelten, gezeigt. Zum einen die Spiegel-TV-Reportage „Fernsehen unterm Hakenkreuz“, in der die ersten Fernsehausstrahlungen zu Zeiten des Dritten Reiches thematisiert wurden, sowie die Dokumentation „Die NWDR-Rolle“, die sich mit der Wiederaufnahme des Fernsehbetriebs nach dem zweiten Weltkrieg in Hamburg beschäftigte.

 

Die inhaltliche Konzeption des virtuellen Fernsehmuseums wird beschlossen

 

Nachdem die Studierenden also über die theoretischen und historischen Hintergründe informiert worden waren, galt es zunächst die Frage zu klären, welche Aspekte der deutschen Fernsehgeschichte im virtuellen Fernsehmuseum behandelt werden sollten.

Folgende Themenvorschläge wurden gemacht:

1. Technik-/Produktionsgeschichte

2. Institutionsgeschichte

3. Programmgeschichte mit Berücksichtigung der folgenden Genres:

- Nachrichten

- Sport

- Unterhaltung (Bunte Abende)

- Werbung

- Fernsehspiel

- Fernsehserie

4. Personengeschichte

 

Abgesehen von der Institutionsgeschichte wurden dann auch tatsächlich sämtliche geplante Themen umgesetzt. Die Teilnehmer bekamen Gelegenheit sich für ein Thema ihrer Wahl zu entscheiden; beim zwei Wochen später stattfindendem Plenumstreffen wurde dann folgende Themenvergabe beschlossen:

 

Voit, Dold: Fernsehserien

Heigl, Lemke: Kinderfernsehen

Cordes: Technik (Sendetechnik)

Dehne, Hinsch: Technik (Studiotechnik)

Ince: Technik (Empfangsgeräte)

Stefan, Ide, Maresch: Personengeschichte

Schmidt, Sezer: Fernsehwerbung

Ide, Stefan: Chronik

Noorian: Fernsehserien (Ausstrahlung ausländischer Serienproduktionen im deutschen Fernsehen)

Piorkowski: Fernsehserien (Genre Krimi)

Sklodowski, Adjei, Rehberg, Zeisler: Sport (Schwerpunkte Fußball und Sportübertragungen aus Hamburg)

Junginger, Zarankaite: Nachrichten (Tagesschau, Wochenschau)

Viets, Klütsch: Fernsehzeitungen

Pencheva: Fernsehspiele

Zeisler: Portrait Adolf Grimme

Dold: Bibliographie

Viets, Klütsch: NWDR-Filmintro

 

Aufgabe der Studierenden war es nun, nach relevantem Material zu recherchieren, es zusammenzustellen und museumsgerecht aufzubereiten um es schließlich eigenständig in die entstehende Internetpräsenz des Hamburger Fernsehmuseums zu integrieren.

 

Die Projektgruppen

 

Zusätzlich sollten die Teilnehmer sich in einer der fünf folgenden Gruppen engagieren, um projektbetreuende Aufgaben wahrzunehmen:

 

Layout: Layout-Gestaltung der Webseite des virtuellen Fernsehmuseums

Infoarchitektur: Strukturelle Gestaltung der Webseite (Sitemap, Links innerhalb der Homepage, etc.)

 

Multimedia: Bearbeiten (schneiden) und Einbinden multimedialer Inhalte in die Webseite, Audio- bzw. Videostreaming

Redaktion: Kontrolle der ausgearbeiteten Texte (Rechtschreibung, Grammatik), ggf. Korrektur oder Optimierung der Textgestaltung

Präsentation: Vorstellen des Projekts im Fachbereich und im Verein Film- und Fernsehmuseum Hamburg e.V., Verfassen des Projektberichtes

 

Die Teilnehmer erhielten eine zweiwöchige Bedenkzeit um sich wie folgt für die Mitarbeit in einer dieser Gruppen zu entscheiden:

 

Layout: Ide, Viets, Klütsch, Hinsch, Sklodowski

Infoarchitektur: Stefan, Adjei, Sezer, Ince, Pencheva

Multimedia: Cordes, Piorkowski, Schmidt, Zarankaite

Redaktion: Rehberg, Zeisler, Maresch, Junginger, Noorian

Präsentation: Heigl, Lemke, Dehne, Dold, Voit, Zeisler, Schmidt, Adjei, Stefan, Ide, Viets, Klütsch

 

Eine Bildungsreise nach Berlin

 

Bevor allerdings so richtig mit der Arbeit begonnen wurde, galt es sich erst einmal ein wenig Inspiration für die Konzeption des virtuellen Hamburger Fernsehmuseums zu holen.

Deshalb fuhr die Projektgruppe am 31. Oktober 2007 mit dem Bus nach Berlin um dort Exkursionen in das Deutsche Technikmuseum und das Berliner Filmmuseum unternehmen zu können.

Im Filmmuseum besichtigt man zunächst die Fernsehabteilung, um im Anschluss daran eine Diskussionsrunde abzuhalten in deren Verlauf das vom Berliner Filmmuseum gestartete Projekt „Schaun wir mal TV“ vorgestellt wurde.

 

Zweite Station war das Deutsche Technikmuseum, in dem die Projektteilnehmer die Abteilung für historische Fernsehtechnik besichtigten.

Während des folgenden Plenums wurde beschlossen, die bisherigen vier thematischen Schwerpunkte des virtuellen Fernsehmuseums – Programm, Technik, Personen und Fernsehzeitschriften – um eine weitere Hauptkategorie zu ergänzen: eine ausführliche Chronik der Fernsehgeschichte.

In der für das Projekt eingerichteten Wiki-Plattform, in welcher relevantes Material und Informationen projektbegleitend gesammelt wurde, war zu diesem Zeitpunkt bereits eine recht umfangreiche chronologische Auflistung sämtlicher für die Entstehung des Fernsehens in Deutschland relevanter Geschehnisse von Frau Ide und Frau Stefan zusammengestellt worden.

Diese Chronik sollte noch weiter ausgebaut werden und den Zeitraum von 1924 bis 1962 abdecken.

 

Die Zusammenarbeit mit der AST-Gruppe

 

Eine besonders wertvolle Informationsquelle stellten für das Projekt die Mitglieder der „Arbeitsgruppe Sammlung Technikgeschichte“ (AST) dar.

Diese ehemaligen technischen Angestellten des NDR haben es sich zur Aufgabe gemacht, technische Ausrüstungen der Hörfunk- und Fernsehtechnik sämtlicher Epochen zu sammeln und persönliche Erlebnisse der früheren Mitarbeiter sowie der Rundfunk- und Fernsehteilnehmer zu dokumentieren und zu archivieren, um diese Erinnerungen für spätere Generationen erhalten zu können.

Gegründet 1998, treffen sich die Mitglieder der AST wöchentlich zum regen Gedankenaustausch. Am 13. November 2007 hatten interessierte Projektteilnehmer Gelegenheit an einem solchen Treffen teilzunehmen und allgemeine Fragen zur Geschichte des Senders oder zur Studiotechnik im Speziellen an die Herren zu richten. Diese gaben bereitwillig Antwort und erklärten sich zusätzlich dazu bereit, den Projektteilnehmern für weitere Gespräche und Auskünfte zur Verfügung zu stehen.

 

Projektdynamische Prozesse im Plenum

 

Die Recherchen und die Arbeiten an den Texten für die fünf Hauptkategorien sowie den zahlreichen Unterkategorien sollten bis Mitte Dezember größtenteils abgeschlossen worden sein. Zu diesem Zeitpunkt stellten einige Projektteilnehmer ihre Arbeit bereits im Plenum vor.

Sowohl Projektleiter als auch die Studierenden zeigten sich dabei zufrieden mit den einzelnen Ergebnissen; es gab keinerlei Beanstandungen.

Weitaus kontroverser diskutiert hingegen wurde allwöchentlich die formale Gestaltung der Webseite des virtuellen Fernsehmuseums.

Zwar war schon frühzeitig beschlossen worden sich in Bezug auf die Navigation innerhalb der Webseite an der bestehenden Internetpräsenz des virtuellen Filmmuseums Hamburg grob zu orientieren; optisch sollten sich die Seiten jedoch klar von der grafischen Konzeption des Filmmuseums unterscheiden und einen visuellen Bezug zum Medium Fernsehen herstellen.

So herrschte unter den Teilnehmern während der Diskussion im Plenum denn auch relativ schnell Konsens darüber, dass man die Webseite nicht farbig, sondern in Grautönen gestalten würde um an die Ausstrahlung in Schwarz-Weiß während der ersten Fernsehjahre zu erinnern.

Bei der Umsetzung vieler optischer Details (Wahl des Logos, Gestaltung der Startseite, Größe der Header-Grafiken, etc.) gingen die Meinungen der Teilnehmer jedoch oftmals auseinander. In einigen Fällen war denn auch eine basisdemokratische Kampfabstimmung nötig um einen Beschluss fassen zu können.

Auch die Umsetzung einer sinnvollen Navigation erwies sich als nicht ganz unkompliziert; der Aufbau einiger Themenseiten machte das Einfügen weiterer Ebenen erforderlich, die zunächst nicht eingeplant worden waren.

 

4. Präsentation

 

Die Webseite wird am 30. Januar 2008 an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg am Berliner Tor präsentiert. Die Präsentation des Fernsehmuseums Hamburg wird innerhalb einer Veranstaltung stattfinden, in der alle Projekte, die im WS 2007/2008 stattgefunden haben, ihren Ergebnisse vortragen. Die Vorstellung des Fernsehmuseums Hamburg wird als Tagesschau dargestellt werden.

 

5. Ergebnis

 

Das Ergebnis des Projektes ist eine informative Webseite zur Fernsehgeschichte von 1958 – 1962. Zusätzlich zu wissenschaftlich ausgearbeiteten Berichten gibt es Fotos und Serienausschnitte. Die Seite ist abrufbar unter: www.fernsehmuseum-hamburg.de