Im Jahr 1950/51 lassen Berichte über die Entwicklung des Farbfernsehens in den USA im Verwaltungsrat des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) die Frage aufkommen, ob das Farbfernsehen nicht auch gleich in der Bundesrepublik eingeführt werden kann. Damit verbunden ist die Frage, ob sich die 625-Zeilen-Norm dafür eignen würde.
Um dies zu klären, wird eine ARD-Fernsehkommission auf Reisen in die USA geschickt. Das wiederum bedeutet für die NWDR-Techniker eine unangenehme Zeitverzögerung. Sie haben sich von Anfang an auf die Einführung eines Schwarzweißfernsehens geeinigt und halten das amerikanische Farbfernsehsystem mit der Bezeichnung National Television System Committee (NTSC) für noch nicht ausgereift. Sie übersetzen es bösartig mit "Never Twice the Same Color" - Nie zweimal die gleiche Farbe.
Im Jahr 1953 startet dann in den USA das NTSC-Farbfernsehen. Aber erst 1967 sieht man sich auch in Europa in der Lage, das Schwarzweißfernsehen auf Farbfensehen umzustellen, ohne dabei auf Kompatibilität verzichten zu müssen.
Das NTSC hat allerdings Schwächen, die man für Europa ausbügeln will. Mehr als ein Jahrzehnt später kommt aus deutschen Landen ein "NTSC mit Sicherheitsgurt": PAL. Gleichzeitig zu PAL ist in Frankreich ein neuer Ansatz geboren: SECAM.
Da Europa ein paar Jahre später am Zug ist als Amerika, bleibt genügend Zeit, um das NTSC-Problem der Farbverschiebung auszuschalten. Die Lösung heißt PAL. PAL steht für Phase Alternating Line, was bedeutet, dass zwischen der Chrominanz (Farbsignal) der einzelnen Zeilen eine Phasendrehung um 180 Grad besteht. Diese sorgt für den Ausgleich von Übertragungsfehlern.
Hauptsächlich wird die PAL-Farbcodierung heute auf ein Schwarzweiß-Bild mit 625 Zeilen, von denen ca. 580 zu sehen sind, bei einer Wiederholrate von 50 Hz interlaced, also effektiv 25 Vollbilder (Frames) je Sekunde, angewendet.