Kostenrechnung des NWDR


Den NWDR kostet im Jahr 1953 eine Sendeminute rund 130 D-Mark. Da an jedem Abend ein zweistündiges Programm gesendet wird, verbreitet der NWDR im Jahr 730 Stunden Programmangebot, die geschätzt rund 6 Millionen D-Mark kosten. Der Etat sieht rund 7,4 Millionen D-Mark vor.

 

Es folgen einige Etatzahlen für das Rechnungsjahr 1953/54, die im Haushaltsplan des NWDR niedergelegt sind.

 

A. Einnahmen:

  1. Zuschüsse aus Rundfunkgebühren: 8.500.000 DM
  2. Einnahmen aus Fernsehteilnehmergebühren: 1.640.000 DM
  3. Sonstige Einnahmen (z.b.: Werbung): 1.902.200 DM

Gesamteinnahmen: 12.042.200 DM

 

B. Fortdauernde Ausgaben:

  1. Persönliche Ausgaben: 3.459.700 DM
  2. Sächliche Ausgaben: 638.500 DM
  3. Fernseheigene Ausgaben: 3.270.000 DM

Betriebskosten: 7.368.200 DM

Sonstige Ausgaben: 24.000 DM

Fortdauernde Ausgaben: 7.392.200 DM

 

C. Einmalige Ausgaben:

  1. Studioneubau: 1.627.100 DM
  2. Senderneubau: --
  3. Neubeschaffung fernsehtechnischer Geräte: 2.873.000 DM
  4. Neubeschaffung von Übertragungswagen: --
  5. Neubeschaffung von Kraftfahrzeugen: 102.000 DM
  6. Fundus: 2.000 DM
  7. Betriebs- und Geschäftsausstattung: 45.900 DM

Gesamt: 4.650.000 DM

 

Gesamtausgaben im Jahr 1953: 12.042.200 DM

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Was kostet ein Studio?

Um sich besser vorstellen zu können, was hinter den über 1 Millionen DM für den Studioneubau C. 1. steckt, hier eine Aufstellung der Kosten für ein Musterstudio und Ausstattung:

 

  • Bau eines 1.000 Kubikmeter-Studios 70.000 DM
  • Ausstattung des Studios mit Beleuchtungsanlagen etc. 120.000 DM
  • Fernsehkameras 75.000 DM
  • dutzende Mikrofone und technische Installation 10.000 DM
  • 1 Tonmischpult für den Regieraum 30.000 DM
  • 1 Bildmischpult 100.000 DM
  • 2 Magnetofone für den Tonträgerraum 4.000 DM
  • 1 Plattenschneider 2.000 DM
  • 2 Plattenspieler 1.600 DM
  • Bildverstärkerraum mit Verstärkern für 3 Kameras 90.000 DM
  • Tonverstärkerraum mit Verstärkern für 12 Mikrofone 50.000 DM
  • Hauptschaltraum und Endkontrolle 120.000 DM
  • 2 Filmgeber 140.000 DM
  • 1 Schmalfilmgeber 70.000 DM
  • 1 Dia-Geber 25.000 DM
  • 1 Übertragungswagen mit 3 Kameras ausgerüstet ca. 500.000 DM

Umstellung auf Schmalfilm

Im Jahre 1954 kommt die Diskussion auf, ob es Sinn ergibt, von Normalfilmmaterial auf Schmalfilmmaterial umzusteigen. Der Normalfilm ist mit 35 mm deutlich breiter und auch teurer, als das bis dahin eher im semiprofessionellen Bereich übliche 16 mm Filmmaterial.

Der Nachteil des günstigeren 16 mm Materials liegt wiederum in einer geringeren Auflösung und gröberen Qualität, allerdings kommt dies erst auf einer großen Leinwand zu tragen und fällt auf einem Fernsehbildschirm nicht weiter auf.

Aufgrund der Kostenersparnis steigt man im Jahre 1955 auf Schmalfilm.

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