Hamann, Evelyn


 

* 06.08.1942 in Hamburg

† 28.10.2007 in Hamburg

 

Evelyn Hamann ist eine deutsche Schauspielerin.

Eine Musikerfamilie

Evenlyn Hamann wird 1942 in eine Musikerfamilie geboren. Der Vater, Bernhard Hamann, ist Musiker und Konzertmeister des NDR-Sinfonieorchesters sowie Gründer des "Hamann Quartetts". Evelyns Mutter ist Sängerin und Gesangspädagogin. Ihr Großvater arbeitet in Berlin als Konzertmeister, ihr Bruder als Professor für Cello.

Studium und erste Engagements

So liegt es nahe, dass Evelyn Hamann ihrem eigenem Talent und Veranlagung eine Chance gibt. Sie verdient sich ihr Studium, an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, durch Auftritte mit einer Jazz-Band in Hamburgs Kneipen. Ihre Schauspielkünste stellt Hamann in mehreren Nebenrollen im Thalia Theater Hamburg unter Beweis. 

 

1968 erhält sie ein erstes Engagement am Deutschen Theater Göttingen in dem Brecht-Stück Mann ist Mann. Weitere Stationen sind die Städtischen Bühnen Heidelberg und das Theater der Freien Hansestadt Bremen, wo große Rollen auf die Schauspielerin warten, beispielsweise in Goethes Urfaust und Ionesco-Dramen. Gern steht sie als gutbürgerliche Hausfrau auf der Bühne.

Ihre Zusammenarbeit mit Vicco von Bülow

1976 begegnet Hamann, bei Radio Bremen, Vicco von Bülow, alias Loriot. Für seine Sketche sucht Von Bülow zunächst den Typ einer "blonden, pummeligen Hausfrau", entscheidet sich jedoch für das komische Potenzial der hageren Brünetten. 

Von 1976 bis 1979 kommt für Hamann der Durchbruch ihrer Kariere, in der ARD-Serie "Loriot I-IV". Als penible Sekretärin oder Hausfrau mit tödlich komischen Ernst, zeigt Hamann ihr schauspielerisches Talent an der Seite von Loriot, der oft wie folgt zitiert wird: "Liebe Frau Hamann, wenn Sie auf unsere Kosten mehrere Wochen täglich Schweinshaxen essen, meinen Sie, Sie werden dann fülliger?" Die Zusammenarbeit der Beiden setzt sich auch in den Kinofilmen Ödipussi (1988) und Pappa ante portas (1991) fort.

Hamann Sachlichkeit passe wunderbar zur preussischen Komik Vicco von Bülows. Frauen, die sie spielt, geraten oft aus den gutbürgerlichen Fugen. "Hamann schenkte diesen Frauenfiguren eine wunderbar leichte Verschrobenheit und stattete sie mit einem unterschwelligen Hang zur Anarchie aus", konstatierte SPIEGEL Online (29.10.2007). Weitere Erfolge hat Hamann auch beim Aufklären von Morden, als Adelheid Möbius. 

Privatleben und Nachruf

Neben <link internal-link>Von Bülow, gibt auch andere Männer an Hamanns Seite. Verheiratet ist die Schauspielerin von 1964 bis 1976 mit dem Konzertveranstalter Walter Braun. Danach ist der Münchner Schauspieler Stefan Behrens ihr Lebensgefährte, bis sie in der Nacht zum 29. Oktober 2007 im Alter von 65 Jahren, nach kurzer, schwerer Krankheit, stirbt.

In ihrem Nachruf betont der film-dienst (24/2007), Hamann sei die "einzige deutschsprachige Komikerin von Rang" und der Axel Springer Verlag erinnert, dass Evelyn Hamann Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse war, darüber hinaus eine großzügige Frau und ein Mäzen.

Auswahl ihrer Werke

 Theater:

  • Mann ist Mann
  • Die Stühle
  • Urfaust
  • So bin ich nun mal

  Filme:

  • Ödipussi (1988) mit Loriot
  • Pappa ante portas (1991) mit Loriot

Fernsehen:

  • Loriot I-VI (1976-79)
  • Was wären wir ohne uns (1979)
  • Das Traumschiff
  • Grenzenloses Himmelblau (1985)
  • Die Schwarzwaldklinik  (1986)
  • Roncalli (1986)
  • Evelyn und die Männer (1987)
  • Tatort (1987)
  • Adelheid und ihre Mörder (1992-2006)
  • Die Schwarzwaldklinik - Die nächste Generation (2005)


Bekannteste Auszeichnungen

  • "Goldene Kamera der Jury" (77),
  • "Goldene Kamera des Publikums" (88),
  • Bundesverdienstkreuz 1. Kl. (93),
  • Bayerischer Fernsehpreis und Tele-Star (97; für: "Adelheid und ihre Mörder"), "Ehrenkommissarin" der bayerischen Polizei (98),
  • Die Goldene Kamera. 


 

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