Vahl, Henry


* 26.10.1897 in Stralsund

† 21.07.1977 in Hamburg

 

Henry Vahl wird durch seine zahlreichen Auftritte im Ohnsorg Theater berühmt. Zudem spielte er auch in Kino- und Fernsehfilmen mit.

Die Anfänge

Henry Vahl erblickt als Sohn eines Fischers am 26. Oktober 1897 in Stralsund das Licht der Welt. Er macht eine Lehre auf der kaiserliche Werft in Kiel, doch während dieser Zeit findet Henry Vahl Gefallen an der Schauspielerei. Er ergreift eine Chance und übernimmt Statistenrollen an den Städtischen Bühnen in Kiel.

 

Als 1915 auf Grund einer Erkrankung der Part eines Operettenkomikers besetzt werden muss, darf Henry Vahl diesen Part übernehmen. Danach erhält er immer öfter Engagements und diese führen ihn schließlich von Lübeck über Dresden nach Berlin.

Der Durchbruch auf der großen Bühne

Den großen Durchbruch schafft Henry Vahl erst 1958 am Hamburger Ohnsorg-Theater. Mit der Rolle eines komischen Alten, die er dort spielt, avanciert Henry Vahl zu einem der beliebtesten Darsteller der Volksbühne. Er selbst bezeichnet sich einmal humorvoll als „Nachwuchsstar".

 

Henry Vahl wird neben <link internal-link>Heidi Kabel dem deutschen Fensehpublikum durch die Aufführungen aus dem Ohnsorg-Theater bekannt. Er spielt in 100 Rollen und verkörpert seine Figuren mit trockenem Humor von der Waterkant. So kam er zum Spitznahmen "Bundes-Opa der Nation".

 

Er begeistert  u. a. in den 1960er Jahren durch die Rollen als pensionierter Beamter Ewald Brummer in dem legendären Stück <link internal-link im>Tratsch im Treppenhaus neben <link internal-link>Heidi Kabel und seinem Neffen <link internal-link>Edgar Bessen und mit der Rolle des Altgesellen Matten in Meister Anecker Millionen von Zuschauern.

Theater ist nicht alles

Neben dem Theater und Fernsehen begeisterte Henry Vahl sein Publikum auch auf der Leinwand. So verkörpert er in zahlreichen Kinorollen schlagfertige und verschmitzte Typen, die ihm sprichwörtlich auf den Leib geschneidert sind. Man kann ihn unter anderem 1971 als Opa Hansen neben <link internal-link>Heinz Erhardt in Unser Willi ist der Beste, 1972 in Grün ist die Heide und zum letzten Mal 1974 in Frühling auf Immenhof sehen.

Henry Vahl als Musiker

Wie vielseitig Henry Vahl ist, sieht man daran, dass er auch zahlreiche Schallplatten mit plattdeutschen Liedern veröffentlicht. Im Alter von 66 Jahren bringt er seine erst Platte heraus.

 

1972 verlässt Henry Vahl aufgrund von Differenzen das Ohnsorg-Theater und übernimmt ein Jahr später im St.-Pauli-Theater die Frauenrolle der Zitronenjette, die er fast 200 Mal bis zu einem schweren Kreislaufzusammenbruch im Januar 1975 spielt. Im darauffolgenden Jahr erleidet Henry Vahl einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholt. Am 21. Juli 1977 verstirbt Henry Vahl im Alter von 79 Jahren an Kreislaufversagen.