Am 21. Dezember 1952 nimmt das DDR-Fernsehen in Berlin seinen regelmäßigen Fernseh-Versuchsbetrieb auf, womit die sowjetische Besatzungszone den Wettlauf um den Fernsehstart in Deutschland gewinnt. Sie sendet ihr Fernsehprogramm schon ab dem Geburtstag Stalins und kommt der BRD so vier Tage zuvor.
Der NWDR startet daraufhin am 25. Dezember 1952 sein eigenes Fernsehprogramm. Schon am folgenden Tag wird die erste Ausgabe der Tagesschau gesendet. Das NWDR-Programm ist zu dieser Zeit eine Mischung aus Live-Sendungen und Filmen. Das am häufigsten gezeigte Format sind Studiogespräche mit Prominenten. Beliebt sind auch Reiseberichte oder Gesprächsrunden zu politischen Themen. Ebenfalls im Programm sind Sendungen über Tiere, Ratgeber mit Kochrezepten und Modetipps sowie Unterhaltungssendungen für Kinder.
Da nur wenige Menschen in Hamburg Fernsehgeräte besitzen, werden zwei öffentliche Fernsehräume nach dem Vorbild der NS-Fernsehstuben an derselben Stelle im Keller des Alsterpavillons eingerichtet: eine vom Hamburger Abendblatt und eine von der Hamburger Freie Presse. Das Interesse der Zuschauer ist groß: Die Fernsehstuben und Gaststätten mit Empfangsgeräten sind überfüllt und viele Leute stehen abends vor den Schaufenstern der Hersteller, um die Bilder zu sehen.