Am 25. Oktober 1960 strahlt die ARD erstmals ihr neues Format ANNO - Filmberichte zu Nachrichten von gestern und morgen aus. Die Gemeinschaftsproduktion des Süddeutschen und Bayerischen Rundfunks gilt zusammen mit <link internal-link internal link in current>Panorama als eines der ersten politischen Magazine im deutschen Fernsehen und ist Vorläufer des Politmagazins <link internal-link internal link in current>report.
Geistiger Vater der Sendung ist Helmut Hammerschmidt, ein deutscher Journalist, der zunächst beim Bayerischen Rundfunk als leitender Redakteur arbeitet, bevor er 1960 zum Süddeutschen Rundfunk nach Stuttgart wechselt. Beim Süddeutschen Rundfunk entwickelt er das neue Magazin ANNO und moderiert auch die ersten Sendungen. Im Jahr 1961 wird er Chefredakteur beim SDR, mit Bericht aus Bonn bringt er am 5. April 1963 ein weiteres erfolgreiches Politikmagazin auf Sendung. Von 1965 bis 1977 wird Hammerschmidt schließlich Intendant des SWR und leitender Mitarbeiter in der ARD.
Gegenstand der ersten ANNO-Sendung ist die Verhaftung des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann, der während der Zeit des Nationalsozialismus zentral mitverantwortlich gewesen ist für die Enteignung, Deportation und Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen. In den nächsten beiden Jahren wird in ANNO regelmäßig über den Gerichtsprozess gegen Eichmann bis hin zur Vollstreckung des Todesurteils gegen ihn berichtet. Die Sendung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur politischen Aufklärung über die Verfolgung der Juden. Auch in der Nachfolgesendung report spielen Themen zum deutsch-jüdischen Verhältnis bis heute eine zentrale Rolle. Da es Anfang der 1960er Jahre noch kein Auslandsmagazin im deutschen Fernsehen gibt, werden in ANNO nicht nur innenpolitische, sondern auch viele internationale Themen behandelt. Das Magazin läuft bis Juni 1962 in der ARD, bevor es schließlich in report umgetauft wird.
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