Nach der erfolgreichen Berichterstattung von der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 wird mit der Übertragung der Olympischen Winterspiele in Cortina d’Ampezzo eine neue Epoche der Sportberichterstattung eingeläutet.
Erstmals ist es technisch möglich, Live-Sendungen gleichzeitig in mehrere europäische Länder zu übertragen. Hinzu kommt ein großes Zuschauerinteresse in Deutschland, da zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg wieder eine deutsche Mannschaft an den Spielen teilnehmen darf. Mit der allgemeinen Berichterstattung wird das italienische Staatsfernsehen RAI beauftragt. Insgesamt produziert RAI 34 Einzelsendungen und 28 Stunden.
Von den Olympischen Winterspielen in Cortina d'Ampezzo berichtet, nach Absprache zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz, über den Fernsehfunk ein zehnköpfiges, internationales Reporterteam dieser 3 Länder. Die Leitung des deutschen Fernsehreporterteams sowie die Koordinierung mit Österreich und der Schweiz übernimmt Robert Lembke (Bayerischer Rundfunk), der auch die Berichterstattung von den Olympischen Winterspielen in Oslo leitet.
Die deutschen Fernsehreporter sind: Sammy Drechsel (München), Gerd Krämer (Stuttgart), Gerd Mehl (Baden-Baden) und Herbert Zimmermann. (Hamburg). Österreich entsendet folgende Personen: Edi Finger, Hans Klettner, Bertl Neumann sowie Max Pfliger. Die Schweiz komplettiert das Reporterteam mit: Gerwig Meier und Renggli.
Schätzungsweise 25 Millionen Zuschauer in neun Ländern verfolgen die Spiele aus Cortina d’Ampezzo. Die erste berühmte Live-Panne entsteht direkt bei der Eröffnungsfeier, da der Fackelläufer im Stadion über ein Fernsehkabel stürzt. Diese Szene nehmen die Zuschauern aber sehr wohlwollend auf, da sie doch ein hohes Maß an Authentizität vermittelt.