20. Januar
Adolf Grimme legt dem NWDR-Verwaltungsrat das Programm für den Aufbau und die Durchführung des öffentlichen Fernsehens vor. Der Verwaltungsrat des NWDR stimmt einem Dreijahresplan grundsätzlich zu.
1. April
Werner Pleister, früheres NSDAP-Parteimitglied, wird von Adolf Grimme zum ersten bundesdeutschen Fernsehintendanten ernannt. Im kleinen Bunker am St.-Pauli-Platz auf dem Heiligengeistfeld wird das NWDR-Fernsehen mit seinen 20 Mitarbeitern im zwölften Stockwerk untergebracht.
10. September
Die Fernsehübertragungsstrecke Hamburg – Berlin wird versuchsweise in Betrieb genommen.
23. Oktober
In Hamburg-Lokstedt findet die Grundsteinlegung des neuen Fernsehstudios statt.
25. Dezember
Das regelmäßige Fernsehprogramm beginnt offiziell. Der NWDR strahlt täglich von 20 bis 22 (beziehungsweise bis 22.30) Uhr das Programm aus. An einzelnen Wochentagen wird ein halb- bis einstündiges Nachmittagsprogramm gesendet.
1. Januar
Die Richtfunkstrecke Hamburg-Köln wird in Betrieb genommen. Damit beginnt das Fernseh-Gemeinschaftsprogramm der drei NWDR-Studios in Hamburg, Köln und Berlin. Die ersten Fernsehgebühren betragen 5 DM pro Empfangsgerät.
4. Januar
Die wichtigsten Nachrichten der Tagesschau werden im Wochenspiegel zusammengefasst.
27. März
Der Fernsehvertrag wird zwischen den ARD-Rundfunkanstalten abgeschlossen. Die Sendezeit wird auf zwei Stunden täglich festgelegt. Der Anteil des NWDR zum Programm beträgt 50 Prozent.
2. Juni
Die Krönung von Queen Elisabeth II wird live im Fernsehen übertragen. Die elfstündige Sendung wird von Millionen Zuschauern in Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland verfolgt und bildet den Auftakt zur Gründung der Eurovision.
28. Juni
Das erste Mal wird eine katholische Messe live im Fernsehen übertragen. Die Übertragung von Sakramentshandlungen löst heftige Diskussionen unter Theologen aus.
1. September
Das erste Wort zum Sonntag wird ausgestrahlt. Seither wechseln sich evangelische und katholische Kirche mit der Produktion der Sendung ab.
23. Oktober
Der NWDR zieht in das neue Studio in Hamburg Lokstedt. Es ist Europas erstes spezielles Fernsehstudio.
8. April
Eine ständige Programmkonferenz (bisher: Programmausschuss) der ARD als Entscheidungsgremium für Gestaltung und Zusammensetzung des Programms wird eingerichtet.
1. Juni
Das Studio Berlin trennt sich vom NWDR und nimmt seinen Sendebetrieb als Sender Freies Berlin (SFB) auf.
14. September
Der NWDR-Fernsehintendant Werner Pleister wird für ein Kalenderjahr zum Vorsitzenden der Fernsehprogrammkonferenz gewählt. Auch der SFB tritt der Fernsehprogrammkonferenz bei.
1. November
Das öffentlich-rechtliche Gemeinschaftsprogramm der ARD beginnt. Die Bundespost hat den Ausbau des bundesweiten Richtfunkstreckennetzes abgeschlossen und es werden nunmehr 61.500 Fernseh-Teilnehmer gezählt.
16. Februar
Die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg schließen den Staatsvertrag über den Norddeutschen Rundfunk (NDR) ab. Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen wird der Nord- und Westdeutsche Rundfunkverband (NWRV) gegründet, der für eine Übergangszeit die Nachfolge des NWDR im Bereich des Fernsehens antreten soll.
1. April
Die Tagesschau erhält ein eigenes Reporterteam, das unabhängig von der Wochenschau produziert.
26. August
Max H. Rehbein ist für den NWDR in Fernost (Indochina, Taiwan, Hong Kong und Indien) unterwegs.
31. Dezember
Zum Jahreswechsel werden der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und der NDR gegründet. Damit wird die Trennung des ehemaligen NWDR vollzogen, jedoch werden zunächst nur die Radioprogramme eigenverantwortlich betrieben.